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Gürtelrose (Herpes Zoster)

Unter einer Gürtelrose versteht man einen schmerzhaften, bläschenförmigen Hautausschlag, welcher durch das Varicella-Zoster Virus hervorgerufen wird. Diese Viren gehören zu der Gruppe der Herpes Viren und lösen eine Infektionskrankheit der Haut, aber auch der Nerven aus.

Wie entsteht eine Gürtelrose?

Gürtelrose betrifft ca. 30% der Bevölkerung zumindest ein Mal im Leben, bei den über 50-jährigen haben immerhin schon 50% eine Gürtelrosen-Erkrankung durchgemacht. In der Gesamtbevölkerung beträgt die Durchseuchung ca. 90%.

Die Erstinfektion mit dem Varicella-Zoster Virus tritt meist schon im Kindesalter in Form von Windpocken auf. Obwohl die Erkrankung relativ rasch äußerlich wieder abheilt, bleiben die Viren „schlafend“ im Körper zurück und werden vom körpereigenen Immunsystem in Schach gehalten. Die Viren nisten sich zunächst ohne Beschwerden zu verursachen in der Nähe des Rückenmarks ein.

Wann bricht eine Gürtelrose aus?

Zu einer Reaktivierung der Viren können Stress, chronische Erkrankungen oder ein allgemein geschwächtes Immunsystem führen. In diesem Fall breitet sich die Infektion entlang der Nervenbahnen eines Hautnervs aus, was zu starken Schmerzen und dem charakteristischen bläschenartigen Ausschlag im entsprechenden Areal führt.

Woran erkennt man eine Gürtelrose?

Bei einer Windpockenerkrankung betrifft der Ausschlag den ganzen Körper, bei einer Gürtelrose tritt dieser (abhängig von dem betroffenen Hautnerv) örtlich begrenzt auf. Zu den frühen Symptomen zählen Abgeschlagenheit, leichtes Fieber, Kopfschmerzen sowie Schmerzen und Juckreiz im betroffenen Hautareal. Nach einigen Tagen tritt die typisch einseitige Hautveränderung mit Bläschen auf gerötetem Grund auf und zieht halbseitig von der Wirbelsäule um den Körper. Nach 5-7 Tagen platzen die Bläschen auf und sondern ein infektiöses Sekret ab. Zu diesem Zeitpunkt besteht Ansteckungsgefahr.

Welche Körperstellen sind hauptsächlich betroffen?

Meist treten die Hautveränderungen im Bereich der Brust/Lendenwirbelsäule auf, können jedoch auch am Bauch, Rücken, Brust oder im Gesicht auftreten. In schwerwiegenden Fällen können die Viren auch Hirnnerven befallen. Ist der Sehnerv betroffen, kann es zu bleibenden Sehstörungen bis hin zur Erblindung kommen. Ist das Ohr betroffen, kommt es meist zu einer Gesichtslähmung (Fazialisparese).

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Diagnose der Gürtelrose wird meist als Blickdiagnose vom Arzt gestellt. In unklaren Fällen wird mittels Blutabnahme oder einem Abstrich aus dem Sekret der Bläschen die Diagnose gestellt. Je früher eine Gürtelrose diagnostiziert wird, desto wirkungsvoller ist eine antivirale Therapie. Diese soll die Vermehrung des Varicella-Zoster Virus einschränken und somit der Komplikation der Post-Zoster-Neuralgie vorbeugen. Daher sollte bei dem Verdacht einer Gürtelrose möglichst innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten der Hautveränderungen ein Arzt aufgesucht werden.

Wie wird Gürtelrose therapiert?

Bei der Behandlung stehen zwei Ziele im Vordergrund. Zum einen werden antivirale Medikamente (Virustatika) verschrieben, um die Vermehrung des Varicella-Zoster Virus einzuschränken, zum anderen ist eine adäquate Schmerztherapie mit klassischen Schmerzmedikamenten wichtig. Durch die Kombination kann das Risiko einer erneuten Infektion und an der Komplikation der Post-Zoster-Neuralgie zu erkranken deutlich reduziert werden.
Als zusätzliche, lokale Maßnahme werden oft desinfizierende Puder eingesetzt, um die Bläschen auszutrocknen und den Juckreiz zu lindern.

Was ist eine Post-Zoster-Neuralgie? Wie wird sie behandelt?

Wird die Gürtelrose zu spät oder nicht ausreichend behandelt, besteht in 10 – 15% der Fälle das Risiko einer Post-Zoster-Neuralgie mit monatelang anhaltenden, chronischen Schmerzen. Daher ist der frühzeitige Therapiebeginn und eine konsequente Schmerzlinderung für den Therapieerfolg ausschlaggebend. Die Schmerzen einer Post-Zoster-Neuralgie sind vor allem durch schnell einschießende, elektrisierende Schmerzen gekennzeichnet. Die Schmerzstärke reicht von gering bis unerträglich und häufig helfen die üblichen Schmerzmedikamente wie Nicht-Steroidale Antirheumatika meist nur wenig. Ohne passender Therapie besteht die große Gefahr der Schmerz-Chronifizierung. Aus diesem Grund ist eine rasche, effiziente und passende Therapie wichtig. Bei anhaltenden Nervenschmerzen werden zusätzlich Antidepressiva und Antiepileptika eingesetzt. Diese Medikamente unterdrücken die Weiterleitung der Schmerzsignale im Rückenmark und helfen so mit, die Post-Zoster-Neuralgie erfolgreich zu behandeln.

Was ist mit der Zoster-Impfung?

Um dieser sehr langwierigen Erkrankung vorzubeugen, wird eine Impfung allen Personen ab dem vollendeten Lebensjahr empfohlen, wobei der Totimpfstoff zu bevorzugen ist. Die Impfung erfolgt zweimalig im Abstand von 2 Monaten und kann auch nach Erkrankung durchgeführt werden.