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Migräne

Etwas mehr als 10% der Österreicher leiden unter Migräne, wobei die Anfälle sowohl hinsichtlich Frequenz (2 mal im Jahr bis fast täglich), der Dauer des Migräneanfall (4 bis 72 Stunden) als auch der Stärke (leichte Beeinträchtigung bis komplett eingeschränkt) massiv variieren. Migräne kann auch Kinder und Jugendliche betreffen, ca. 5% der 11–13-Jährigen leiden an Migräneattacken. Sind Frauen bei den Erwachsenen deutlich häufiger betroffen als Männer, ist bei Jugendlichen diesbezüglich kein Unterschied zu beobachten. 13,5% der Migränepatienten geben an, eine Attacke pro Monat zu haben. Mehr als die Hälfte der Migränepatienten erleidet 2 bis 4, und immerhin noch 16% haben mehr als 10 Attacken pro Monat.

Ablauf eines Migräneanfalls

Ein Migräneverläuft typischerweise in unterschiedlichen Phasen. Die Frühphase der Migräne kann 1 – 2 Tage dauern und kündigt den Migräneanfall typischerweise mit Müdigkeit, Lärmempfindlichkeit oder Heißhunger an. Im Anschluss daran kommt es bei ca. 30% der Betroffenen zu der Wahrnehmung einer Aura, welche durch neurologische Störungen gekennzeichnet ist (Lichtblitze, verschwommenes Sehen, metallischer Geschmack im Mund, verstärktes Wahrnehmen von Gerüchen). Die Aura hält in der Regel 1 – 2 Stunden an. Die Dauer des eigentlichen Anfalls der Migräne variiert massiv und kann zwischen 3 und 72 Stunden dauern. Patienten klagen dabei über starke pochende, hämmernde oder stechende Kopfschmerzen, die entweder die linke oder rechte Kopfhälfte betreffen. Oftmals ist diese Phase auch mit vegetativen Begleiterscheinungen wie Übelkeit oder Erbrechen verbunden. Ist der Migräneanfall vorüber, sind die Betroffenen oft sehr müde und erschöpft und benötigen oft eine längere Erholungsphase. Das ist der „regelhafte“ Ablauf eines Migräneanfall, „Ihre“ Migräne kann aber auch ganz anders aussehen …

Ursachen von Migräne

Die exakten Ursachen für die Entstehung von Migräne sind trotz massiven Forschungsbestrebungen weiterhin unklar. Folgende Einflussfaktoren für das Auftreten von Migräne sind neben einer gewissen Vererbung bekannt:

  • Schwankungen im Hormonhaushalt
  • Stress
  • Schlafstörungen
  • Nikotin oder Alkohol
  • Wetterschwankungen
  • durch andere Kopfschmerzen ausgelöst

Diagnose der Migräne

Aktuell gibt es keine Untersuchung (Röntgen, Computertomographie, Bluttest, … ), die die Diagnose „Migräne“ zweifelsfrei bestätigt. Deshalb wird die Diagnose „Migräne“ hauptsächlich im Rahmen einer ausführlichen Anamnese durch einen erfahrenen Schmerzspezialisten gestellt.

Therapie der Migräne

Bei der medikamentösen Behandlung der Migräne wird der Schmerzspezialist Medikamente aus unterschiedlichen Bereichen einsetzen. Zu Verfügung stehen:

  • Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen
  • Schmerzmittel zur Akuttherapie der Schmerzen
  • Medikamente zur Prophylaxe eines weiteren Migräneanfalls

Manche Migräne-Medikamente (Triptane) müssen schon bei den ersten Anzeichen eines Migräneanfall eingenommen werden, weshalb es wichtig ist, dass die Patienten lernen genau auf ihren Körper hören lernen. Treten die Anfälle öfter als vier Mal im Monat auf oder sind besonders belastend, empfehlen wir eine Dauermedikation, um sowohl die Anzahl aus auch die Stärke der Anfälle deutlich zu mindern. Diese kann entweder in Tablettenform oder ganz einfach per Selbstinjektion erfolgen.

Ergänzt werden sollte die medikamentöse Behandlung durch Biofeedback, Muskelentspannung, autogenes Training und einer Optimierung der Lebensgewohnheiten (gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, genügend Bewegung).

Migräne ist derzeit nicht komplett heilbar. Eine Reduktion der Migräneanfälle sowie die Stärke der Anfälle um 50% wird in der Literatur als Erfolg gewertet.