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Moderne Schmerztherapie

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Schmerzen sind noch immer der häufigste Grund für einen Arztbesuch. Die Schmerzempfindung hängt neben der Schmerzursache dabei von der Persönlichkeit, den Erwartungen wie den Erfahrungen jedes einzelnen ab. Deshalb ist es auch unumgänglich, die Therapie immer individuell auf jeden Patienten abzustimmen - und moderne Schmerztherapie durch einen erfahrenen Schmerztherapeuten erfüllt genau diese Notwendigkeit! Moderne Schmerztherapie ist demnach eine  Spezialdisziplin, die von mehreren Fachärzten betrieben werden kann. Fachärzte für Anästhesiologie und Intensivmedizin haben seit je her, den Umgang mit starken Schmerzmitteln, ultraschallgezielten Nervenblockaden oder rückenmarksnahe Schmerztherapien weiter perfektioniert. Patienten mit komplexen chronischen Schmerzzuständen sei daher ein Besuch bei einem Schmerzspezialisten anzuraten. Moderne, effektive Schmerztherapie lässt sich grob in konservative und invasive Schmerztherapie unterteilen, wobei beide Ansätze oft kombiniert werden müssen.

Konservative Schmerztherapie

Die medikamentöse Schmerztherapie ist noch immer das Hauptwerkzeug der modernen Schmerztherapie. Schmerzmittel (Analgetika) können anhand ihres Wirkmechanismus oder ihrer Wirkstärke eingeteilt werden. Nicht jede Schmerzart spricht auf jedes Schmerzmedikament an und so müssen Schmerzart und Schmerzmedikamente auf einander abgestimmt sein. Zusätzlich gibt es für jede Schmerzstärke die richtigen Schmerzmedikamente bzw. Verabreichungswege.

Medikamente gegen leichte bis mittelstarke Schmerzen

Nicht-Steroidale-Antirheumatika (NSARs) stellen die erste Stufe der medikamentösen Schmerztherapie dar. Diese Medikamente haben am Ort der Schmerzentstehung eine schmerzlindernde, entzündungshemmende aber auch eine fiebersenkende Wirkung. Bei nur gelegentlicher oder kurzfristiger Einnahme sind sie gut verträglich und es muss mit keinen schlimmen Nebenwirkungen gerechnet werden. Ist ein längerer Gebrauch vorgesehen, muss eine Nutzen-Risiko Abwägung erfolgen, da es dann zu mitunter massiven Nebenwirkungen kommen kann. Allen voran wäre eine Entzündung oder Blutung im Magen-Darm-Bereich zu nennen. Zusätzlich kann es bei irrtümlicher Überdosierung oder Vorschädigungen zu relevanten Einschränkungen der Nieren- oder Leberfunktion kommen. Obwohl diese Medikamente frei verkäuflich in der Apotheke erhältlich sind, sollte ein längerfristiger Einsatz ärztlich begleitet werden. Bei mittelstarken Schmerzen können diese Schmerzmedikamente um niedrig-potente Opioide erweitert werden.

Medikamente gegen starke Schmerzen

Starkwirksame Opioide stammen von der Grundsubstanz Morphin ab. Opioid-Rezeptoren findet man direkt bei den kleine Nerven im Gewebe, aber auch im Rückenmark und im Gehirn. Deshalb wird bereits in der Peripherie die Schmerzempfindung beeinflusst. Bereits vor der Weiterleitung der Schmerzen ins Gehirn wird die Schmerzempfindung reduziert. Das Problem der Abhängigkeit oder die Angst, „darauf süchtig zu werden“, lässt manche Patienten aus meiner Sicht vollkommen zu Unrecht vor einer Opioidtherapie zurückschrecken. In unerfahrenen Händen kann es tatsächlich zu Komplikationen kommen, aber deshalb sind Sie ja hier bei uns. Um Ihen Information nach dem Termin zur Verfügung zu stellen, haben wir hier die wichtigsten Dinge zusammengefasst und stehen selbstverständlich jederzeit für Ihre Fragen zur Verfügung.

Spezielle Medikamente gegen chronische oder spezielle Schmerzen

Bei der Therapie chronischer Schmerzen steht die dauerhafte Dämpfung der Schmerzintensität für mehr Lebensqualität im Vordergrund. Dafür werden seit Jahren erfolgreich zusätzlich zu den weiter oben erwähnten Schmerzmedikamente auch Antidepressiva und Antiepileptika eingesetzt. Diese Wirkstoffe wurden zwar ursprünglich nicht zur Schmerztherapie entwickelt, greifen aber dennoch sehr nützlich in die Funktion der Nervenzellen ein und verändern die Aktivität der schmerzleitenden Nervenbahnen. Daneben werden Botulinum-Toxin oder das mittels Pflaster verabreichte Capsicain bei  neuropathischen Schmerzen oder speziellen Kopfschmerzen erfolgreich eingesetzt.

Invasive Schmerztherapie

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Infiltrationen

Eine Infiltration ist ein häufig durchgeführtes, risikoarmes und nahezu schmerzloses invasives Verfahren. Meist wird es bei Schmerzen im Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäulenbereich angewendet. Ebenso können verschiedene Gelenke im Bedarfsfall infiltriert (Knie, Schulter) werden. Bei der Infiltration wird ein Lokalanästhetikum und mitunter ein niedrig dosiertes Kortison Präparat in den betroffenen Bereich injiziert. Es kommt zu einer Abnahme der Schmerzen und durch das Kortison auch zu einer Abnahme der Entzündung. 

Ultraschall gezielte Nervenblockade

Mit einem modernen Ultraschallgerät kann der Arzt sämtliche relevanten Nerven und Gefäße erkennen und so die spezielle Injektionsnadel und dann das Medikament punktgenau platzieren. Neben dieser zusätzlichen Sicherheit liegt ein weiterer Vorteil dieser Methode darin, dass keine Röntgen-Strahlung verwendet muss. 

Epidurale Single Shot Therapie

Diese Therapie wird gleichzeitig auch zur Diagnostik bei chronischen Rückenschmerzen eingesetzt. Beim sitzenden Patienten werden dafür nach gründlicher Hautdesinfektion Medikamente direkt in den Epiduralraum rund um das Rückenmark injiziert und Schmerzlinderung bis -freiheit für Wochen bis Monate erreicht.

ISG - Infiltrationen

Wenn das Gelenk zwischen Kreuzbein und Darmbein (Iliosakralgelenk) für chronische Rückenschmerzen verantwortlich ist, empfiehlt sich die Durchführung einer ISG Infiltration. Diese findet zu Ihrer Sicherheit und für bessere Ergebnisse ebenfalls mit Ultraschall-Unterstützung statt. Da meist Entzündungen und Blockaden für die Schmerzen verantwortlich sind, wird neben dem Lokalanästhetikum auch ein niedrig dosiertes Kortisonpräparat verwendet. 

Facettengelenksinfiltration

Schmerzen verursacht durch Abnützungen und Entzündungen der kleinen Zwischenwirbelgelenken äußern sich durch eher dumpfe, schlecht lokalisierbare Schmerzen, die teilweise bis in die Hüfte ausstrahlen können. Therapeutisch kann hier - wieder unter Verwendung des Ultraschallgerätes, also ohne Röntgenstrahlung - schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente eben dorthin injiziert werden.

Schmerzschrittmacher

An der Spitze der invasiven Schmerztherapie stehen sicherlich die verschiedenen Formen der Schmerzschrittmacher, die bei Rückenschmerzen mit oder ohne vorhergegangener Wirbelsäulen-Operation, diabetischer Neuropathie oder aber auch besonders scharf umschriebenen Schmerzen wie bei Nervenverletzungen nach Unfall oder Operation (Knieprothese!) und speziellen Schmerzen im Herz mit großem Erfolg eingesetzt werden.
Mehr Information dazu finden Sie unter hier.

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