In 2 – 15% der Fälle kommt es nach einer Verletzung (Prellung, Knochenbruch) oder einer Operation zur Ausbildung dieses Krankheitsbildes. Unter CRPS (komplexes regionales Schmerzsyndrom) oder Morbus Sudeck versteht man starke, anhaltende Schmerzen nach einem Gewebetrauma bzw. einer Verletzung.
Frauen sind dabei deutlich häufiger als Männer betroffen, wobei der genaue Entstehungsmechanismus bis heute noch nicht gänzlich geklärt ist. Werden die Symptome zu spät erkannt bzw. nicht korrekt oder ausreichend therapiert, droht die Gefahr der Chronifizierung des Schmerzes mit schweren funktionellen Einschränkungen der betroffenen Extremität.
Welche CRPS Typen können unterschieden werden?
Beim CRPS Typ I (veraltet: Morbus Sudeck) liegt eine leichtere Verletzung als Auslöser vor (z.B. ein verstauchtes Handgelenk). Eine Verletzung von Nervenfasern in dem betroffenen Bereich kann nicht nachgewiesen werden. Ca. 90% der betroffenen Patienten zählen diesem Typ 1.
Beim CRPS Typ II geht der Schmerzerkrankung eine objektivierbare Nervenschädigung größerer Nerven voraus. Auslöser können Operationen oder Knochenbrüche sein. Dieser Typ tritt wesentlich seltener auf (nur 10% der Fälle), die Prognose auf komplette Heilung ist dafür leider wesentlich schlechter.
Welche Symptome treten bei einem CRPS auf?
Das Hauptsymptom beim CRPS ist ein anhaltender Schmerz, der durch die ursprüngliche Verletzung nicht ausreichend erklärbar ist. Dazu kommen im betroffenen Areal noch eine Überempfindlichkeit auf Berührung oder gar Schmerz, eine Empfindungsstörung, Asymmetrie der Hauttemperatur und -farbe und der Schweißproduktion, mit Fortschreiten der Erkrankung auch sogenannte „trophische“ Störungen mit Abnahme der Muskel- und Knochenmasse, Verdünnung der Haut, asymmetrisches Nagel- und Haarwachstum bis zur massiven Einschränkung der Beweglichkeit und Kraft.
Welche Stadien unterscheidet man beim CRPS?
Stadium 1 – Entzündliches Stadium
Stadium 2 – Dystrophes Stadium
In diesem Stadium, das meist bis zu 6 Monaten andauert, treten Veränderungen an der Haut und Muskulatur auf. Schon leichte Berührungen werden meist als sehr unangenehm beschrieben und auch oft als Schmerz wahrgenommen. Anfängliche Überwärmung geht langsam in ein Kältegefühl über (Temperaturunterschiede im Seitenvergleich von bis zu 2 Grad sind nicht selten). Auch die Hautfarbe des betroffenen Areals ändert sich von rötlich zu blass. Viele Patient:innen stellen ein erhöhtes Schwitzen und schnelleres Nagelwachstum in diesem Areal fest. Durch die starken Schmerzen nimmt die Funktionseinschränkung immer mehr zu und führt sogar dazu, dass Gelenke versteifen können.
Stadium 3 – Atrophes Stadium
Im dritten Stadium nehmen die Schmerzen in der betroffenen Extremität wieder ab, jedoch ist der starke Abbau der Muskulatur und des Bindegewebes auffallend. Die Funktionalität ist stark eingeschränkt bis aufgehoben, das heißt z.B. dass die Hand nicht nur nicht mehr verwendet werden kann, sondern sogar normale Kleidung auf der Haut nicht ertragen werden kann.
Wie wird ein CRPS diagnostiziert?
Welche Therapieoptionen gibt es für Patient:innen?
Vielversprechende Schmerztherapie mittels SchmerzSchrittmacher
Die SchmerzSchrittmacher Therapie bietet chronischen Schmerzpatient:innen eine vielversprechende Ergänzung zur medikamentösen Therapie. Neuromodulation wird seit mehr als 60 Jahren erfolgreich bei speziellen, chronischen Schmerzen eingesetzt. Pro Jahr werden alleine in Österreich ca. 600 SchmerzSchrittmacher implantiert. Hunderttausende Menschen mit chronischen Schmerzen erfreuen sich aktuell weltweit über eine signifikante Schmerzlinderung durch durch einen SchmerzSchrittmacher bzw. Spinal Cord Stimulation.
Der SchmerzSchrittmacher verändert und blockiert Schmerzsignale aus dem betroffenen Areal durch spezielle elektrische Impulse bereits im Rückenmark, noch bevor sie das Gehirn erreichen und überhaupt wahrgenommen werden können.
In einem ersten, minimalinvasiven Verfahren wird zunächst ein Testsystem des SchmerzSchrittmachers implantiert. Dabei werden zwei dünne Elektroden über eine kleine Inzision im Rücken in den Wirbelkanal eingeführt und mit einem zunächst noch außerhalb des Körpers liegenden Gerät verbunden, das unauffällig am Gürtel getragen werden kann. Bei sorgfältiger Indikationsstellung profitieren 80% aller Patient:innen schon während der Testphase von einer deutlichen Schmerzreduktion, woraufhin in einem kurzen, zweiten Eingriff der Generator (s. Abbildung oben) des SchmerzSchrittmachers unter die Haut eingesetzt wird.
Mehr darüber erfahren Sie auf unserer speziellen SchmerzSchrittmacher Seite.