Bei der peripheren Polyneuropathie handelt es sich um eine Erkrankung der peripheren Nerven (= Nervenbahnen, die außerhalb des Gehirns und Rückenmarks liegen). Häufige Auslöser für neuropathische Schmerzen sind Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), übermäßiger Alkoholkonsum, Vitaminmangel, Leber- oder Nierenerkrankungen, Schilddrüsenunterfunktion sowie Umweltnoxen. Neben angeborenen Varianten können auch Medikamente zur Krebstherapie neuropathische Schmerzen verursachen.
Periphere Nerven haben drei Funktionen:
- Sensible Fasern sind für Berührungs- und Temperaturreize verantwortlich,
- Motorische Fasern sind für Muskelkontraktion und damit für Bewegung zuständig,
- Vegetative Fasern steuern die Durchblutung, Schwitzen und die Funktion der inneren Organe.
Bei der zentralen Polyneuropathie sind für die Schmerzweiterleitung und Schmerzverarbeitung relevante Strukturen im Rückenmark oder Gehirn betroffen. Diese Form der Polyneuropathie ist besonders schwierig zu behandeln und kann z.B. nach Schlaganfällen auftreten.
Was sind die ersten Symptome einer peripheren Polyneuropathie?
Sonderform der diabetischen Polyneuropathie
Beide Formen, Diabetes mellitus Typ I wie Typ II, können eine diabetische Polyneuropathie verursachen. Die Schwere der Polyneuropathie hängt vom Lebensalter, Erkrankungsdauer und der Genauigkeit der Blutzuckereinstellung ab. Die Erkrankung entwickelt sich nur schleichend beginnend mit den sensiblen Fasern, weswegen Patienten zunächst ein Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Füßen und Beinen verspüren. Ist bereits das Schmerzempfinden an den Füßen verringert, werden kleine Verletzungen z.B. an der Fußsohle nicht mehr wahrgenommen. So entstehen in Kombination mit einer oft zusätzlich bestehenden Durchblutungsstörung schlecht verheilende, tiefe Ulcera (= offene Wunden).