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Skoliose

Was ist eine Skoliose?

Eine Skoliose ist eine angeborene oder erworbene Fehlstellung der Wirbelsäule und kann je nach Schweregrad nur leichte oder massive Einschränkungen verursachen.

Die angeborene oder in der Jugend erworbene Form ist mit 2-4 Prozent aller Jugendlichen gar nicht so selten. Buben sind gleich häufig betroffen wie Mädchen, eine spätere operative Sanierung ist aber bei Mädchen signifikant wahrscheinlicher als bei Buben.

Die meisten Skoliosen sind idiopathisch, d.h. die Ursache kennen wir nicht. Sekundäre Formen sind auf Erkrankungen oder Störungen des Nervensystems, der Muskulatur, des Bindegewebes, des Knochenstoffwechsels, Entzündungen oder nach Unfällen zurückzuführen. Im höheren Alter treten Skoliosen als Folge einer Fehlhaltung auch degenerativ auf.

Je nach Ausrichtung unterscheiden wir eine Rechts- von eine Linksskoliose, eine C-förmige, S-förmige und Doppel-S-förmige Skoliose, je nach Region der Skoliose eine lumbale (Lendenwirbelsäulenbereich), thorakale (Brustwirbelsäulenbereich), thorakolumbale (Übergangszone) Skoliose.

Diagnostik und Prognose der Skoliose

Die Diagnostik der Skoliose ergibt sich häufig bei der körperlichen Untersuchung an Hand Inspektion (Asymmetrie der Schlüsselbeine, Hüften, Beckens) und/oder Palpation der Dornfortsätze.

Für die Prognose ist der sogenannte Cobb-Winkel entscheidend, der sich an Hand einer Röntgenuntersuchung berechnen lässt. Je höher dieser Winkel ist, umso belastender ist der Verlauf.

Grundsätzlich spricht man erst ab einem Cobb Winkel > 10° von einer Skoliose, hier ist keine Behandlung nötig.

Bis 20° versucht man möglichst lange mit spezieller Physiotherapie, Muskelentspannungstrainings und Elektrostimulation ein muskuläres Gleichgewicht herzustellen und aufrecht zu erhalten.

Zwischen 20° und 50° kommen spezielle Korsette zum Einsatz, die zwar ungern getragen werden, aber hilfreich sind.

In einigen Fällen, besonders dann wenn die Atmung, die Kreislauffunktion oder die Verdauung betroffen sind, bleibt nur eine operative Sanierung.

Schmerzmedizinische Behandlung

In der Regel kommen zu mir bereits diagnostizierte Betroffene, d.h. sämtliche Voruntersuchungen sind bereits abgeschlossen, spezielle physiotherapeutische Übungen wurden bereits erklärt. Wir betreuen aber auch einige bereits operierte „ehemalige“ Skoliospatient:innen, da trotz optimal verlaufener Operation häufig keine Schmerzfreiheit vorliegt.

Wir in der SchmerzOrdination kümmern uns um die schmerztherapeutische Begleitung teils mit medikamentöser, teils mit Ultraschall gezielten Infiltrationen.

Medikamentös kommen zur Behandlung der Schmerzen des Bewegungsapparates nicht-steroidale Schmerzmedikamente zum Einsatz. Antiepileptika dienen zur Behandlung der Nervenschmerzen mit typisch radikulärer Ausstrahlung im Bereich der betroffenen Nervenwurzeln. Antidepressiva lindern nicht nur den neuropathischen Schmerz, sondern unterstützen auch positiv bei der Schmerzbewältigung.

Sind alle schmerztherapeutischen Ansätze ausgereizt und eine orthopädische Sanierung nicht notwendig oder möglich (Alter, Gesundheitszustand) kann ein Schmerzschrittmacher Erleichterung bringen.