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Spinalkanalstenose

Was ist eine Spinalkanalstenose?

Spinalkanalstenose ist eine Einengung des Rückenmarkkanals, die durch Knochen (Spondylophyten), Bandscheiben oder Bindegewebe verursacht wird. Durch diese ständige Einengung nimmt die Nervenstruktur (Rückenmark und/oder Nervenwurzel) Schaden, chronische Schmerzen und neurologische Schäden sind die logische Folge.

Symptome einer Spinalkanalstenose

Neben einer motorischen Schwäche finden sich typische neuropathische Schmerzen im Versorgungsgebiet (Dermaton) der relevanten Segmente hauptsächliche der Lenden- und Halswirbelsäule. Betroffene klagen über eine reduzierte Gehstrecke, einen unsicheren, kleinschrittigen Gang, Feingefühl und Feinmotorik nehmen spürbar ab. Hemdknöpfe schließen, Flaschen aufdrehen, auf Kopfsteinpflaster gehen, wird zunehmend schwierig. Häufig wird ein Taubheitsgefühl oder Ameisenlaufen in einzelnen Zehen oder Fingern berichtet. Betroffene berichten, dass „normale“ Schmerzmedikamente wenig Erfolg zeigen.

In der neurologischen Untersuchung sind die Reflexe der Kennmuskeln schwächer oder gar aufgehoben, in der Nervenleitgeschwindigkeit finden sich erste pathologische Hinweise.

Betroffene suchen in der Regel erst medizinischen Rat, wenn die Gehstrecke signifikant abgenommen hat, was ein typisches Symptom der Spinalkanalstenose ist. Bei dieser als neurologischen verursachten Form der Schaufensterkrankheit treten die Schmerzen aber nicht als Folge der Mangelversorgung der unteren Extremitäten in Folge einer Gefäßkrankheit auf, sondern sind direkte Auswirkungen der Bedrängung des Rückenmarks oder der Nervenwurzel durch Knochen oder Bandscheiben. Die Schmerzen werden bei Entlastung (Sitzen, Liegen) in der der Regel schnell weniger.

Ursachen und Diagnostik einer Spinalkanalstenose

Die Einengung des Spinalkanals und damit die Bedrängung der Nervenstrukturen Rückenmark und/oder Nervenwurzel kann knöchern durch pathologisch veränderte Facettengelenke (Facettengelenkshypertrophie), Wirbelgleiten oder bindegewebig durch Verdickung der Bänder (Flavumhypertrophie) oder Bandscheibenvorwölbung entstehen. Selten sind Synovialzysten (Hohlräume in veränderten Gelenkanteilen) für die Symptome verantwortlich.

Diagnostisch stehen uns zunächst die Anamnese und Untersuchung zur Verfügung. In der Befragung berichten Patient:innen, dass die Schmerzen bei längerem Gehen und Stehen zunehmen, nach kurzem Sitzen oder Liegen schnell abklingen.

In der neurologischen Untersuchung können veränderte Reflexmuster, reduzierte Muskelkraft in den entsprechenden Segmenten der Hals- oder Lendenwirbelsäule leicht diagnostiziert werden. Ein reduziertes Vibrationsempfinden ist ein erstes, untrügliches Zeichen einer Nervenschädigung.

Die weiteren diagnostischen Schritte beinhalten ein Röntgen der Wirbelsäule im Stehen von vorne, von der Seite sowie in Vor- und Rückbeugung. Eventuell wird auch eine Magnetresonanzaufnahme der betroffenen Region durchgeführt.

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Behandlung der Spinalkanalstenose

Mitunter sprechen die Schmerzen auf eine Mischung aus medikamentöser und physiotherapeutischer Behandlung gut an. In einigen Fällen hilft es, die akuten Schmerzen mit einer punktuellen Infiltration soweit zu reduzieren, dass Betroffene wieder zurück zu einem „normalen“ Bewegungsmuster ohne Schonhaltung finden.

Die medikamentöse Therapie erfolgt mit speziellen Medikamenten, die sich gezielt an die von den Nerven verursachten Schmerzen wenden. Auf Opioide wird so lange wie möglich verzichtet, zumal meine Erfahrung und die Studienlage keine deutliche Besserung der Situation vermuten lassen. Sollte in absehbarer Zeit keine Besserung eintreten oder sich die neurologische Situation zunehmend verschlechtern, muss eine operative Sanierung evaluiert werden.