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Atypischer Gesichtsschmerz

Der atypische Gesichtsschmerz ist ein anhaltender, besonders hartnäckiger Schmerz, der nicht durch eine Nervenentzündung wie z.B. bei der Trigeminusneuralgie oder auf sonstige Erkrankungen oder Verletzungen zurückzuführen ist.

Der atypische oder idiopathische (ohne erkennbare Ursache) Gesichtsschmerz beginnt in der Regel einseitig, tritt immer häufiger auf, bis er Betroffene täglich durch seine brennend, bohrenden Schmerz quält. Das Schmerzareal ist nicht auf die einzelnen Äste des Trigeminusnerven beschränkt und wird eher als akute Entzündung der Zähne oder des Zahnfleischs interpretiert.

Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer, gehäuft im Alter zwischen 40 und 50 Jahren.

Auffallend häufig treten die Schmerzen zusammen mit psychischen Veränderungen wie gedrückter Grundhaltung, Nervosität, vermehrter Ängstlichkeit auf, was eine psychosomatische Basis der Schmerzen vermuten lässt. So sind Kopf- und Rückenschmerzen als Zeichen einer vermehrten Anspannung sowie Schlafstörungen häufige Begleiter dieser Schmerzsymptomatik.

Selbstverständlich müssen sämtliche anderen Ursachen der Schmerzen mittels bildgebender Verfahren ausgeschlossen werden, aber steht ein Mal die Diagnose „Atypischer Gesichtsschmerz“ fest, sind operative oder invasive Verfahren zur Behandlung vom Tisch und das ist wichtig. Denn anders als bei manchen Formen der Trigeminusneuralgie kennen wir aktuell keine operative Möglichkeit der Behandlung.

Therapeutisch sehen wir schöne Erfolge bei der behutsamen Medikation mit Antidepressiva begleitend zu einer angeführten psychologischen Schmerzberatung, in der mit unterschiedlichen Methoden an der Schmerzverarbeitung und Entspannung gearbeitet wird. Eine anhaltende Heilung ist nur in Ausnahmefällen beschrieben, aber mit der beschriebenen Kombination gelingt es in der Regel sehr gut die Schmerzen deutlich in den Hintergrund zu drängen und eine hohe Lebensqualität wiederzuerlangen.