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Fibromyalgie

Was ist Fibromyalgie? Wer bekommt Fibromyalgie?

Das Wort Fibromyalgie setzt sich aus den Begriffen für Faser, Muskel und Schmerz zusammen, und genau darum geht es auch. Beim Fibromyalgie Syndrom (FBS) handelt es sich um eine chronische Schmerzerkrankung mit anhaltenden Schmerzen in vielen Körperbereichen, Schlafproblemen, vegetativen Symptomen (Herzrasen, Atem- oder Magen-Darm-Beschwerden). Betroffene klagen auch über sehr unspezifische Symptomen wie Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten, Leistungsabfall, innere Unruhe, Niedergeschlagenheit und Angst.

Auffallend dabei ist, dass die Schmerzen durch den ganzen Körper wandern, durch Streß, Nässe und Kälte verstärkt werden.

Frauen erkranken deutlich häufiger an Fibromyalgie als Männer, die Altersspitze liegt zwischen 40 und 60 Jahren, Kinder und Jugendliche sind nur sehr selten betroffen. Klinisch unterscheidet man eine primäre von einer sekundären (Folge einer rheumatischen Erkrankgung) Fibromyalgie.

Diagnose „primäre Fibromyalgie“

Obgleich es keinen Laborparameter gibt, der Fibromyalgie nachweist, kann es durchaus sinnvoll sein, eine umfassende Blutuntersuchung zu machen, um andere Ursachen für die Schmerzerkrankung auszuschließen. Die Diagnose „Fibromyalgie“ wird aber ausschließlich an Hand der klinischen Symptomatik gestellt. Neben dem Leitsymptom „generalisierten Dauerschmerz der Muskulatur in unterschiedlichen Lokalisationen über mehr als drei Monate“ umfasst die Diagnose „primäre Fibromyalgie noch fünf Kardialsymptome:
  • Müdigkeit,
  • depressive Verstimmung (Antriebsstörung),
  • Schlafstörungen (Schlaf ist unterbrochen und/oder nicht erholsam),
  • morgendliche Steifigkeit vor allem der kleinen Handgelenke,
  • Schmerzverstärkung durch Kälte, Stress, psychische wie physische Überanstrengung.

„Tender Points“

Mit „Tender Points“ bezeichnet man klar definierte 18 Punkte am Körper (Hinterhauptknochen, Hals, Schultern/Nacken, Unterarm, Gesäß, Oberschenkel und Knie), die bei FBS Betroffenen ungewöhnlich druckempfindlich sind. Entsprechend der alten Definition für FBS, müssen 11 von 18 Punkte positiv sein, wobei diese Definition heute auch wegen der eingeschränkten Objektivierbarkeit aufgegeben wurde.

Was kann man gegen Fibromyalgie tun?

Schulung

Fibromyalgie ist grundsätzlich nicht heilbar, deshalb ist es wichtig, dass Betroffene lernen, mit der Erkrankung umzugehen. Dennoch gibt es viele Möglichkeiten, den Leidensdruck von Betroffenen deutlich zu reduzieren, wobei für jede Betroffene / jeden Betroffenen die optimale, individuelle Therapie gesucht und gefunden werden muss.

Bewegung

Leichtes Ausdauertraining für mindestens 30 Minuten mehrmals die Woche OHNE Überbelastung hilft, die Schmerzen zu reduzieren. Gerade bei FBS Patient:innen müssen Bänder und Muskeln ständig in Bewegung gehalten werden, aber stets ohne über das individuelle Limit zu gehen.

Seelische Unterstützung

Es ist unerfreulich, dass Fibromyalgie nicht klassisch heilbar ist wie z.B. ein Knochenbruch. Und doch gibt es unterschiedliche Ansätze, wie man Betroffenen den Alltag doch wesentlich erleichtern kann. Psychologische Gespräche bis hin zur kognitiven Verhaltenstherapie unterstützen bei der Bewältigung der Erkrankung.

Medikamentöse Unterstützung

Wohingegen der Einsatz starker Schmerzmedikamente (z.B. Opioide) Infiltrationen, Schlafmittel, Magnetfeld- oder Chirotherapien sind erwiesener Maßen nicht hilfreich sind, verändert schon eine geringe Dosis eines Antidepressivums erfahrungsgemäß Schmerzempfindung und Schmerzerleben deutlich.

Auch von Heilsversprechen durch Operationen sei dringend abgeraten.